Dieser ungewöhnliche Kriminalroman erzählt sechs seiner aufregendsten Fälle in Hongkong zwischen 1967 und 2013, wobei er beim letzten und zugleich ersten Fall bereits auf dem Sterbebett liegt. Chan Ho-Kei beginnt seine Geschichte im Jahr 2013 und erzählt Kwans Leben rückwärts in Episoden, die jeweils mehrere Jahre voneinander getrennt sind.
In seinen Fällen hat es der geniale Kwan oft mit ebenso gerissenen und genialen Verbrechern zu tun, oft mit den Führern des organisierten Verbrechens, der Triaden. In den komplexen Geschichten baut der Autor ein dichtes Geflecht von Spuren und falschen Hinweisen, und der Leser muss aufpassen, dass er nicht im Gewirr der Straßen von Hongkong verloren geht. Zum Glück erklärt Kwan selbst oft seine Gedankengänge, die zur Lösung seiner Fälle führen. Das klingt vielleicht kompliziert, ist aber eine spannende Herausforderung. Ganz nebenbei erfährt der Leser so einiges über die Geschichte Hongkongs. Von der jüngsten Vergangenheit, bis zurück in die Zeit als britische Kronkolonie, zu Skandalen und Unruhen.
Chan Ho-Kei ist 1975 in Hongkong geboren, aufgewachsen und lebt auch heute noch dort. Das erste Kapitel sollte eigentlich eine Erzählung für einen Kurzgeschichten-Wettbewerb werden, aber der Autor hatte so viele Ideen, dass er sich – Gott sei Dank – entschloss, diesen Roman zu schreiben.
Erfrischend anders, intelligent geschrieben und mit einem leisen, genialen Kommissar, schenkt „Das Auge von Hongkong“ dem Leser ein ganz besonderes Lesevergnügen.
Nicht nur für Asienfans ganz herzlich empfohlen von Ursula Lewis.
Gebunden erschienen im Atrium Verlag für € 24,-
Als Taschenbuch erhältlich für € 12,-
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