Zu
Beginn sei einmal das offensichtlichste gesagt: Das Buch ist schön.
Die Illustrationen von Irmela Schautz passen perfekt zum Inhalt und
dass sie und die Autorin Andrea Schomburg Spaß bei der Erschaffung
dieses Buches hatten, merkt man schon beim Vorwort.
Das besondere an diesem Buch sind aber nicht (nur) die Illustrationen sondern vor allem eins: Man kann mitraten. Für jedes der fast vergessenen Wörter gibt es nämlich nicht nur eine Herkunftserklärung sondern vier. Und drei davon sind hanebüchener Mumpitz! Die Autorinnen möchten Sie nämlich verhohnepiepeln und mit Palaver und Firlefanz ins Schlamassel führen – was für Rabauken! Da kann einem schon mal etwas blümerant zumute werden, aber keine Sorge: Im hinteren Teil des Buches steht die Lösung. Sie können also fröhlich raten und rätseln, welche der Erklärungen der Wahrheit entspricht, über die absurdesten Ideen lachen und sind am Ende trotzdem schlauer.
Wussten Sie zum Beispiel, dass „Kauderwelsch“ aus dem Altenglischen eingewandert ist und ursprünglich den walisischen Dialekt „Gower Welsh“ bezeichnet, was nur diejenigen verstehen, die damit aufgewachsen sind, und über die längsten Wörter der Sprachgeschichte verfügt, wie z.B. der Ortsname „Llanfaipwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch“?
Stimmt auch nicht.
Also, das mit den längsten Wörtern der Sprachgeschichte und der generellen Unverständlichkeit des Dialektes schon und sogar der altenglische Name des Dialekts ist richtig. Nur die Sache mit der Einwanderung ins Dutsche… das ist frei erfunden.
Übrigens
eignet sich das Buch zwischendurch auch gut als Abendunterhaltung,
sowohl mit der Familie als auch mit Freund*innen – für Sie
getestet!
Andrea
Schomburg und Irmela Schautz: Der geheime Ursprung der Wörter,
Dumont Verlag, €18,-
Kurzsatz: Der geheime Ursprung der Wörter oder hanebüchener Mumpitz? Wahrheit oder Fiktion? Auf jeden Fall ein perfektes Geschenk für alle Sprachliebhaber*innen in Ihrem Leben.
Eine Empfehlung von Svenja Schaller im "Literarischen Adventskalender 2020"
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