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Eine ganze Welt

Goldie Goldblom - Übersetzt von Anette Grube

„Haben Sie nicht schon Enkelkinder? Sie müssen sowieso schon viel zu tun haben! Was macht in einer Familie wie ihrer schon ein Kind mehr aus? Surie antwortete leise, dass ein einziges Kind eine ganze Welt sei.“

Goldie
Autor
Goldie Goldblom - Übersetzt von Anette Grube
Seiten
288
Verlag
Hoffmann und Campe
Veröffentlicht
März 2021
€ 24,-

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Goldie Goldbloom

Eine ganze Welt

„Haben Sie nicht schon Enkelkinder? Sie müssen sowieso schon viel zu tun haben! Was macht in einer Familie wie ihrer schon ein Kind mehr aus? Surie antwortete leise, dass ein einziges Kind eine ganze Welt sei.“

Als Surie erfährt, dass sie mit 57 noch einmal schwanger geworden ist, gerät ihre Welt aus den Fugen. Für eine Chassidin ist schon alleine der Gedanke an eine Abtreibung eine schreckliche Sünde. Und Surie liebt es Mutter zu sein, Großmutter und bald auch Urgroßmutter. Aber wie kann sie ihrer Familie diese Neuigkeit beibringen. Werden ihre Kinder sie hassen, ihr Ehemann? Und was wird die gesamte chassidische Gemeinde Brooklyns über sie und ihre Familie denken?

Surie bringt es nicht über sich, ihrem Ehemann von der Schwangerschaft zu erzählen. Immer wieder nimmt sie Anlauf und jedes Mal stoppt sie sich. Sie beginnt, ihr Leben in einem neuen Licht zu sehen, erinnert sich an den toten Sohn Lipa, der in der Erinnerung der gesamten Familie ausgelöscht ist. Durch den Einfluss ihrer Hebamme Val, die allen ihren Kindern ins Leben geholfen hat, entdeckt Surie eine neue Welt für sich. Außerhalb der Familie und sogar außerhalb ihrer Gemeinde. Obwohl sie immer noch eine streng gläubige Jüdin ist, stellt sie manche Regeln in Frage und beginnt ein eigenes Leben für sich aufzubauen.

Goldie Goldbloom ist selbst chassidische Jüdin und in ihrem zweiten Roman lässt sie ein ganzes Universum entstehen mit den Riten und Bräuchen orthodoxer Juden. Darüber hinaus stellen sich für Surie ganz grundlegende Fragen des Lebens, Fragen zu richtig oder falsch, zum Verhältnis zwischen Eltern und Kindern, Fragen zu Toleranz und dem Eingebundensein in eine Gemeinschaft. Auch die Frage, wie weit man einen Menschen kennen kann, einschließlich sich selbst.

„Eine ganze Welt“ eröffnet dem Leser tatsächlich eine neue Welt, die Welt orthodoxer Juden, die den meisten weitgehend unbekannt sein dürfte. Und ein Glossar am Ende des Buches hilft auch beim Verstehen der jüdischen Ausdrücke.

Ein warmherziger, wunderbarer Roman, empfohlen von Ursula Lewis

Goldie Goldbloom, Eine ganze Welt, Hoffmann und Campe

Ursula
Lewis

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