Er kommt der Lösung auch
tatsächlich nahe, aber um keine politischen Verwicklungen und damit
auch seine Arbeit zu riskieren, kann er den Fall nicht offiziell
abschließen. Mehr soll nicht verraten werden.
Das Besondere an dem Krimi ist, dass er 1983 in der DDR spielt und Max Annas viel über Leben, Sprache und Ideologie in die Handlung einbezieht. Denn eigentlich sollten im idealen sozialistischen Staat gar keine Verbrechen verübt werden, und Mord ist schon gar nicht vorgesehen. Ich glaube, ich habe durch dieses Buch mehr über die DDR erfahren, als durch Zeitungsberichte und Schulunterricht.
Max Annas hat in den letzten Jahren der DDR Kontakte geknüpft, Reisen unternommen – bis die ihm 1989 untersagt wurden – und viel über Land und Leute erfahren. Er wurde für seinen Krimi mit dem Crime Cologne Award 2020 ausgezeichnet. Hier ein kurzer Absatz aus der Begründung der Jury:
„Durch seinen fast protokollarischen Stil unterstreicht Max Annas in einer fast objektiv wirkenden Art und Weise, wie die Lebensverhältnisse in der DDR waren und wie die Menschen sich dort auf diese Lebensverhältnisse einstellten.“
Dem kann ich nichts weiter hinzufügen, möchte Ihnen nur das Buch besonders empfehlen. 30 Jahre nach der Wiedervereinigung lohnt sich auf jeden Fall ein Blick über die ehemalige Grenze.
Max Annas,
Morduntersuchungskommiss. Der Fall Teo Macamo
Rowohlt
Taschenbuch, € 11,00
Und für alle, die
gleich weiter lesen möchten, gibt es auch schon den zweiten Fall:
Max Annas, Morduntersuchungskommission. Der Fall Melchior
Nikoleit
Rowohlt geb. , € 20,00
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