In dem schmalen, 160 Seiten umfassenden Buch erzählt Chirbes die Geschichte eines jungen spanischen Malers, der nach Paris flieht, um der Enge seiner gutbürgerlichen Familie zu entkommen. Der junge Mann ist Erzähler und Protagonist der in Rückblenden erzählten Liebe zweier Männer. In Paris lernt dieser den Mitte 50jährigen Arbeiter Michel kennen, mit dem er bald Bett, Leben und Liebe teilt. Die beiden genießen intensiv die gemeinsame Zeit, unternehmen viel, besuchen Kneipen, Ausstellungen und gehen ins Kino. Man streift mit dem Paar durch das in schönen Bildern beschriebene Paris. Doch dann beginnt es in der Beziehung zu kriseln, der Erzähler sehnt sich nach einer Künstlerkarriere und fühlt sich eingeengt in der Liebe zu dem so viel älteren und wenig an Kultur interessiertem Michel. Chirbes erzählt von einer Liebe, die trotz ungeheurer Leidenschaft keine Chance hat. Dies tut er sprachlich fesselnd und sehr berührend. Vor allem auch dann, als es um die Aids-Erkrankung Michels geht und um die Einsamkeit in der Liebe. Eine kurze Geschichte, die viel beinhaltet. Von einem Autor, der fehlen wird. gelesen von Katja Meyer
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