Aber Schluss mit dem Gejammer.
„Tief eingeschneit“ spielt in den Tagen um Weihnachten. Das kleine Dorf Three Pines in den Wäldern Quebecs versinkt im Schnee, das Holz in den Kaminen knistert und die Bewohner machen es sich in ihren Häusern, der Buchhandlung und dem Cafégemütlich.
Alles wäre sehr idyllisch, wüsste der Leser nicht vom ersten Satz weg, wer die Weihnachtstage nicht überleben wird: „Wenn CC de Poitiers gewusst hätte, dass sie ermordet werden würde, hätte sie ihrem Ehemann Richard möglicherweise ein Weihnachtsgeschenk gekauft.“ Es dauert noch eine ganze Weile bis CC zu Tode kommt. Bis dahin werden die Menschen, ihr Zusammenleben und vor allem ihr Zusammenhalt beschrieben. Die Bewohner von Three Pines waren immer eine relativ gute Gemeinschaft – der Mord aus dem ersten Band ist da die Ausnahme – bis CC de Poitiers ein Haus dort gekauft hat und mit Mann und Tochter eingezogen ist. Im Lauf der Geschichte erfährt der Leser allerhand über die Frau mit dem merkwürdigen Namen, und es wird schnell klar, dass sehr viele Leute ein Motiv gehabt hätten, sie zu ermorden.
Nach der Tat wir natürlich die Mordermittlung durch die Surete eingeleitet, an ihrer Spitze wieder Armand Gamache. Mit seiner ruhigen, freundlichen Art versucht er den roten Faden zu finden, der ihn schließlich zum Täter oder zur Täterin führt.
Wie auch schon der erste Teil, lebt und fasziniert auch „Tief verschneit“ durch die Beziehungen der Personen untereinander, die Beschreibung der Landschaft und der Atmosphäre im Ort. Louise Penny macht es mir leicht, mich in ihre kanadische Welt zu versetzen, mich vor einem knisternden, knackenden Kaminfeuer wieder zu finden, mit einem Glas Wein oder einer Tasse neben mir, je nach Stimmung.
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