Es sind empfindsame Frauen zwischen 30 und 40, die versuchen, mit den Zumutungen und Verletzungen des Lebens zurechtzukommen.
In
der ersten Erzählung "Il Comandante" verliert eine 33-
jährige an Krebs erkrankte ihren Lebensmut. Verzweifelt und
hoffnungslos liegt sie im Krankenhaus. Dort begegnet sie einem
70-jährigen Kubaner, der ebenfalls Patient ist. Dieser schafft es,
mit seiner unkonventionellen Art und guten Laune, der Bedrückung
des tristen Klinikalltags zu trotzen und die junge Frau aus der
Resignation und Hoffnungslosigkeit zu retten.
Die
Titelerzählung "Wir haben Raketen geangelt" fügt Köhler
aus 31 Kürzestkapiteln zusammen, die aus Telefondialogen und Listen
von Musikstücken bestehen. Nach und nach erfährt man so vom
Selbstmord des Freundes der Ich- Erzählerin.
Die dramatischen Momente im Leben werden beschrieben, die Momente, in denen etwas zerbricht und keine Lösung zu existieren scheint. Doch Karen Köhlers Figuren sind wahre Meisterinnen im Überleben.
Und es ist gleich, ob die Geschichten in Deutschland, in der kalifornischen Wüste, oder in der sibirischen Wildnis angesiedelt sind: Karen Köhler schafft es, den Leser zu packen mit ihrer flotten präzisen Sprache und ihrem ganz eigenen Stil. Ein beeindruckendes Debut!
gelesen von Katja Meyer
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