So habe ich z.B. den Fluchtweg von Sara Stanišić und seiner Mutter mit dem Finger nachgefahren, den er in seinem Roman Herkunft beschreibt.
Oder ich habe mich auf die Suche nach sämtlichen Grafschaften in England begeben, war auf den Guernsey Inseln, mit Huck auf dem Mississippi oder in der mongolischen Weite mit Dshamilja auf dem Pferdewagen unterwegs. So könnte ich stundenlang weiterschwärmen ...
Nun ist im Knesebeck Verlag ein Buch erschienen, mit welchem ich beide Leidenschaften vereinen kann.
Der Atlas literarischer Orte – Von Wunderland bis Mittelerde lädt ein, Lieblingsorte der Literatur aufzuspüren. Das sehr schön illustrierte Buch von Cris F. Oliver ist wie eine Art Reiseführer aufgemacht.
George Orwells dystopisches London von 1984 bildet den Anfang. Neben allgemeinen Informationen über die Stadt fügt der Autor auch Tipps für das Arbeiten in London oder für die Freizeitgestaltung hinzu. Dabei hält er sich strikt an die Beschreibungen aus dem Roman.
Das Überraschende an dem Atlas ist, dass neben den üblich verdächtigen Orten wie etwa Lewis Carrolls Wunderland oder Tolkiens Mittelerde auch Orte aus der jüngsten Literaturgeschichte zu „bereisen“ sind. So zum Beispiel Omaha, Nebraska, wie wir es im Roman Eleanor und Park von Rainbow Rowell kennengelernt haben. Die zarte Liebesgeschichte haben wir im Team alle sehr gerne gelesen. Aber auch Jefferson Park aus John Greens Margos Spuren.
Natürlich darf Sherlocks London nicht fehlen und auch Astrid Lindgrens Villa Kunterbunt findet Erwähnung in dem Buch.
Die blau, roten Illustrationen von Julio Fuentes runden das ganze Reiseerlebnis gekonnt ab.
Ein ganz heißer Tipp also, sich während der Feiertage und zwischen den Jahren vom Sofa aus in die weite Welt literarischer Orte zu begeben.
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