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Buchempfehlung

Durch den wilden Kaukasus

Gottfried Merzbacher

Oh, wie habe ich mich auf dieses Buch gefreut. Der Jubiläumsband aus Kat Menschiks besonderer Reihe „Lieblingsbücher“ kommt wunderschön eingekleidet in blauem Leinen mit Silberprägung, Silberschnitt und pinkem Lesebändchen daher. Ein echtes Schmuckstück ...

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Autor
Gottfried Merzbacher
Seiten
119
Verlag
Galiani Verlag
Veröffentlicht
Mai 2021
€ 20,-

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Mareike
Schneider

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Die Idee zum Buch kam Kat Menschik während einer Wanderreise durch das wilde Traumland Swanetien, das im georgischen Kaukasus liegt. Sie war so angetan von der üppigen Vielfalt unberührter Natur und den satten Farben der Blumenwiesen, dass sie ihre Eindrücke unbedingt zwischen zwei Buchdeckeln verewigen wollte. So entstanden die farbstarken Bildtafeln auf denen sie mit ihrem ganz eigenen Strich die Pflanzenvielfalt beinah greifbar macht.

Der georgische Schriftsteller und Bergführer Abo Iaschaghaschwili führte Menschik an entlegene Orte und brachte ihr mit seinem Fachwissen Land und Leute näher.

Er selbst trifft auf seinen Bergtouren immer wieder auf die Menschen vor Ort und lässt sich von ihnen die Geschichten und Mythen seines Heimatlandes erzählen. Der letzte Teil des Buches widmet sich diesen Originalstimmen.

Den Anfang machen Texte von Gottfried Merzbacher (1843-1926). Er war Geograph, Forschungsreisender, Bergsteiger und gilt als einer der ersten deutschen Nature-Writer.

Seine Beschreibungen über die vielen verschieden Stämme der Swanetier lesen sich wie Tolkiens Beschreibungen der eigentümlichen Bewohner Mittelerdes. Eben so mystisch, teils verstörend aber auf jeden Fall faszinierend bringt er seine Beobachtungen aufs Papier.

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Die Erzählung „Mädchen“ der georgischen Gegenwartsschriftstellerin Anna Kordsaia-Samadaschwili macht den Mittelteil des Buches aus. Diese hat die Autorin, die in Swanetien aufwuchs, eigens für diesen Band geschrieben.

Sie thematisiert die Tradition der Namensgebung, die oft auf viele Generationen in die Vergangenheit zurückführen. Sie weist aber auch auf den problematischen Umgang mit hochprozentigem Schnaps hin und führt gesellschaftliche Missstände auf.

So gesehen ist der Titel des Buches „Durch den wilden Kaukasus“ nicht nur auf die Natur zu beziehen sondern eben auch auf die Menschen.

Für mich war es mal wieder eine Lektüre, die von meinem treuen Atlas begleitet wurde und mir einmal mehr die Welt nachhause holte.


Mareike
Schneider

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