Der in Polen geborene, in Westdeutschland
aufgewachsene, in Großbritannien und Paris lebende Autor schreibt
von der ersten Liebe der zwei Abiturienten Ludwik und Janusz im Polen
der 80er Jahre.
So sehr sich die beiden voneinander angezogen fühlen, wunderschöne Tage an einem See ( siehe Cover) verbringen, so sehr sind sie in Fragen der Lebensqualität und der Politik Polens gegensätzlicher Meinung.
Zunächst
erzählt der
alten Ludwik, der in New York auf sein Leben und seine erste große
Liebe zurückblickt,
dieses Zitat möchte ich nicht vorenthalten :
„An manchen Menschen, manchen Ereignissen verzweifelt man. Sie sind wie Guillotinen, die das Leben zweiteilen, in das Tote und das Lebendige, das Davor und Danach.“
Im
Rückblick lernt man
Januzs kennen,
Ludwiks große
Liebe. Der Autor schafft es, diese Leidenschaft der ersten großen
Liebe einzufangen, aber auch die Schwierigkeiten des
Erwachsenenwerdens mit all seinen moralischen Fragen. Im Polen der
80er Jahre war zwar Homosexualität nicht per Gesetz verboten, aber
es war ein Tabu, wurde zu Denunziation und Erpressung genutzt;
durchaus Realität, wie der Autor in einem Interview versichert.
Tomasz
Jedrowski schreibt melancholisch, elegant und mit einer Empathie, die
mich bis zur letzten Seite gefangen hat. Das Buch ist in
Großbritannien im Jahr 2019 erschienen und vom Guardian als Buch des
Jahre ausgezeichnet worden.
Ich wünsche viel Lesevergnügen!
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