Es geht um Juri, einen Mittvierziger, der als Ornithologe in den USA lebt; seinen im Sterben liegenden Vater Rubin in Murmansk und dessen Mutter Klara, eine Wissenschaftlerin, die verschwand, als Rubin 4 Jahre alt war.
Juri Bondarew kehrt nach vielen Jahren in seine Heimat Russland zurück, um ein letztes Mal am Sterbebett seines Vaters zu stehen. Seiner Familie hat er schon in jungen Jahren den Rücken gekehrt, denn dort fand er weder Liebe noch Anerkennung. Sein Vater Rubin war Kapitän eines Fischtrawlers und bedachte ihn mit Strenge, Züchtigungen, später nur noch mit Verachtung und seine Mutter Reva hat all das hingenommen, ohne sich jemals schützend vor ihren Sohn zustellen.
Mittlerweile ist Juri erfolgreicher Ornithologe in Amerika, der sich seiner Vergangenheit nicht stellen möchte, weil er äußerst genau um ihre wunden Punkte weiß. Doch Rubin steht in seinen letzten Stunden ohnehin nicht der Sinn nach Versöhnung, vielmehr möchte er Juri für die Aufarbeitung der Familiengeschichte sensibilisieren, in deren Zentrum dessen Großmutter Klara stand. Jene Frau, die als erfolgreiche Wissenschaftlerin auf dem Gebiet der Geologie tätig war und in einer gewaltsamen Nacht- und Nebelaktion spurlos verschwand …
Isabelle Autissier beginnt in einer erzählerischen Wucht die Lebensgeschichten der drei Hauptpersonen vor dem geistigen Auge des Lesers auszubreiten. Jeder der Charaktere wird komplett ausgeleuchtet und der Leser erfährt, es gibt keinen vollkommen schlechten oder guten Menschen.Und schließlich stößt Juri auf eine Wahrheit, die ihm vor Augen führt, wie eng alle drei Schicksale – sein eigenes, Klaras und Rubins – miteinander verknüpft sind …
Ein großes menschliches Abenteuer und eine familiäre Spurensuche, voll von spektakulären Beschreibungen einer wilden Natur.
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