Wie der Untertitel verrät ist es eine Anthologie aus Gedanken, Erinnerungen und Einfällen der einmaligen Astrid Lindgren. Herausgegeben von ihrer lebenslangen guten Freundin Margareta Söderstett, vereinigt dieses Buch, Zitate, Reden, Interviewauszüge zu den großen Themen, die Lindgren bewegt und zum Schreiben angeregt haben: Kindheit, Erwachsenwerden, Gesellschaft und Tod.
Der Titel ergibt sich aus einer Geschichte, die ihr mal eine Mutter in einem Brief erzählt hat. Nämlich dass die Mutter nach einem Streit mit ihrem Kind, jenes nach draußen schickt, um einen Stein oder Stock zu finden, mit dem die Mutter es züchtigen kann. Als dann das Kind mit Steinen in der Hand wieder vor seiner Mutter steht, bricht diese zusammen und realisiert, wie sehr sie die kleine Kinderseele verletzt hat. Als Mahnung an sich selbst, niemals Gewalt gegen ein Kind auszuüben, legt sie die Steine von nun an auf das Küchenbord. Eben jene Erzählung ist auch Teil der Niemals Gewalt-Rede, die Lindgren anlässlich ihrer Verleihung des Friedenspreises des deutschen Buchhandels hielt.
Aber auch heitere Auszüge aus den geliebten Kinderbüchern sind hier versammelt. Mit Sätzen wie: „... und wir spielten und spielten und spielten und es ist ein wahres Wunder, dass wir uns nicht zu Tode gespielt haben“ fühlt man sich an seine eigene Kindheit erinnert. Als die Tage noch endlos waren und das Jahr nur aus Sommerferien, Geburtstagen und Weihnachten bestand.
Es ist eines jener Bücher, dass man auf dem Nachttisch liegen hat und immer wieder reingucken kann und sich getröstet fühlt.
Am Ende ist noch ein Gedicht aufgeführt, das Astrid Lindgren im hohen Alter verfasste: Wäre ich Gott. Diese Zeilen gehen unter die Haut und machen einmal mehr deutlich, dass diese Frau eine Sprache gefunden hat, die sowohl Kinder als auch Erwachsenen in ihren Bann zieht und das schwerste Thema zugänglich macht, ohne zu verstören.
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